Winter


 

 

Ausgehend von den letzten Zeilen in „Sommer“ sollten, wie dort beschrieben, ab Ende August die Düngergaben eingestellt werden. Die Halme überleben sonst, nicht ausgewachsen, den Winter nicht.

Obwohl ein Grossteil meiner Bambus-Arten wohl den Winter ohne einen Schutz des Wurzelballens im Bereich der Halme auskommen sollte, habe ich mich entschieden, dies bei allen Sorten vorsorglich zu machen. Das heisst, ich nehme feinmaschigen Hasendraht, welchen ich mit einer Höhe von ca 1 m um die Halme binde. Mit Draht verschliesse ich diese Zylinder. Dann werden sie schön dicht mit Laub aufgefüllt.

Ich habe schon einige Leute sensibilisiert, sodass für mich in dieser Zeit (Meist ab November/Dezember) regelrecht gefallenes Laub gesammelt wird. Was unbedingt zu beachten ist, es darf kein Nussbaumlaub verwendet werden, in den Blättern des Nussbaumes befinden sich ölige Stoffe, welche anderen Pflanzen Schaden zuführen kann.

Abgesehen vom Schutz des Wurzelballens, und der Halme im unteren Bereich, hilft dieses „Korsett“ dem Bambus als Stütze, sollte es zu windig werden, und über nacht zuviel Schnee fallen. Apropos Schnee, er sollte regelmässig entfernt werden, sodass die Halme nicht unter der Last des sehr oft sehr nassen Schnees brechen. Berüchtigte dünnwängige Bambusse sind alle Arten/Sorten von Phyllostachys vivax. Diese sollen laut Erfahrungsberichten meist die tiefen Wintertemperaturen unbeschadet überstehen, dann aber bei Schneefall einknicken.

Den oberirdischen Schutz der Halme mit ihren Blättern im oberen Bereich installiere ich erst nach Bedarf sobald der Wetterbericht Temperaturen von weniger als -10°C voraussagt. Arten welche bei mir in dieser Zeit entweder mit normalem Abdeckvlies oder mit Jutesäcken geschützt werden sind Phyllostachys aurea, Phyllostachys nigra, Semiarundinaria fastuosa und bei sehr tiefen Minustemperaturen Shibataea kumasasa.

Zu beachten ist bei den verwendeten Materialien, dass sie unbedingt luftdurchlässig sind. Diese Abdeckungen im oberen Wachstumsbereich können dann, je nach Witterung ab März wieder entfernt werden (man darf sich bei plötzlich auftretenden Kälteperioden unter -10°C aber nicht zu schade sein, die Pflanzen erneut abzudecken). Auch zu dieser Zeit entferne ich den Schutz mit Hasendraht und Laub. Auch bekommen die Bambusse langsam wieder die ersten Düngergaben.

Als wichtiger Hinweis sei auch noch genannt, dass die Bambusse an frostreien Tagen unbedingt gewässert werden sollten. Am besten Danken es einem die Riesengräser, wenn man dies mit lauwarmem Wasser bewerkstelligt. Ohne Bewässern im Winter laufen Sie Gefahr, dass ihnen der Bambus nicht erfriert, sonder vertrocknet.

Im April schneide ich dann die jungen vertrockneten Halme aus den Pflanzen heraus. Sie erkennen Sie schnell an den vertrockneten Blättern. Auch kann ein leichter Auslichtungsschnitt vor allem bei grossen Horsten/Hainen nie Schaden.